15 Jahre LFSH - 15 Jahre Initiative gegen Gewalt

Der Landesverband Frauenberatung Schleswig-Holstein (LFSH) feiert Jubiläum: Seit 15 Jahren vertritt der LFSH die Frauenfachberatungsstellen gegen Gewalt im Land. Bei der heutigen Jubiläumsfeier gratuliert Gleichstellungsministerin Aminata Touré dem Verband für die gelungene Arbeit.

Täglich öffnen die Frauenfachberatungsstellen im Land ihre Türen für gewaltbetroffene Frauen. Täglich erfahren die Beraterinnen von sexualisierten Übergriffen und Diskriminierung, von häuslicher Gewalt und Stalking. Über diese Gewalt und auch darüber, dass es noch immer zu wenig Unterstützung gibt, könnte man leicht in Verzweiflung geraten.

Darum wollen die Beraterinnen nicht nur die einzelnen Frauen beraten, sondern auch an den patriarchalen Machtverhältnissen rütteln. Und das geht nur im Verbund. So gründeten die Frauenberatungsstellen nach langjähriger intensiver Zusammenarbeit schließlich einen Dachverband für Schleswig-Holstein: den LFSH. Seit 15 Jahren tragen sie ihre Anliegen aus der Beratung hierher, so dass daraus Initiative erwachse. Mit Erfolg! In den letzten Jahren konnte der LFSH eine breite Öffentlichkeit für Initiativen gegen Gewalt begeistern, Politik und Verwaltung auf die wichtigsten Schutzlücken für Betroffene aufmerksam machen und beispielsweise mit PRÄVIO eine Fortbildungsinitiative zu geschlechtsspezifischer Gewalt starten. Der LFSH ist aus der sozialpolitischen Landschaft Schleswig-Holsteins nicht mehr wegzudenken.

Dass die Arbeit des LFSH über die Parteigrenzen hinweg im Land geschätzt und zunehmend gefördert wird, ist auch den Kuratorinnen zu verdanken. Angelika Volquartz, Heide Simonis, Gisela Böhrk, Irene Fröhlich, Christel Aschmoneit-Lücke und Gerda Eichhorn unterstützten die Arbeit gegen Gewalt an Frauen von Anfang an. Bei der Jubiläumsfeier wurde ihnen für ihr Engagement gedankt: „Gewalt gegen Frauen liegt bis heute auf einem erschreckend hohen Niveau und auch in Schleswig-Holstein werden Frauen bedroht, verletzt und sogar getötet. Die Arbeit gegen diese Gewalt braucht viel Engagement, Unterstützung und Verbündete, um langfristig Veränderungen zu bewirken. Wir danken unseren Kuratorinnen sehr, dass Sie uns in diesem wichtigen Anliegen stets unterstützt haben!“, sagte Prof. Dr. Melanie Groß, Vorstandsfrau im LFSH.

Gleichstellungsministerin Aminata Touré lobte in ihrem Grußwort den Einsatz des LFSH: „Der Landesverband Frauenberatung Schleswig-Holstein begleitet Politik und Gesellschaft seit vielen Jahren auf dem Weg, patriarchale Gewalt sichtbar zu machen und zu bekämpfen. Der Verband gab und gibt immer wieder entscheidende Impulse, wie die Idee eines Kompetenzzentrums gegen geschlechtsspezifische Gewalt, das wir nun als Ministerium umsetzen, unterstützt und berät. Beim Thema geschlechtsspezifische Gewalt müssen wir unnachgiebig sein und das ist der LFSH. Danke für diese starke Stimme, die seit 15 Jahren Schleswig-Holstein bewegt!“

So viel Zuspruch gibt Kraft, um auch die kommende Initiative zu starten. Zeitgleich mit dem Jubiläum gründet der LFSH die „Frauen gegen Gewalt gGmbH“: Einen gemeinsamen Träger für Frauenfachberatungsstellen, den bundesweit ersten seiner Art. „Als Dachverband stellen wir sicher, dass die Kolleginnen gut arbeiten können. Gemeinsam geht es uns um ein gewaltfreies Leben. Was könnte wichtiger sein?“, sagte Katharina Wulf, Geschäftsführerin im LFSH.

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