Vorstandswechsel beim LFSH: Ursula Schele übergibt an Prof. Dr. Melanie Groß

Nachfolgerin von Ursula Schele wird Prof. Dr. Melanie Groß, die an der Fachhochschule Kiel eine Professur für Erziehung und Bildung innehat. „Dass jetzt der Generationenwechsel im LFSH auch auf der Vorstandsebene umgesetzt wird, freut mich sehr. Mit Melanie Groß haben wir eine optimale Wahl getroffen“, so Ursula Schele nach dem einstimmigen Ergebnis. „Sie wird auch aus Sicht der Wissenschaft viele moderne feministische Perspektiven, Vielfalt und neuen Schwung in den Verein bringen“.

Prof. Dr. Melanie Groß ergänzt: „Ich freue sich sehr über die neue Aufgabe im LFSH und die Möglichkeit, aktuelle wissenschaftliche Forschungsergebnisse noch stärker in die Politik und Praxis einzubringen. Mein besonderes Anliegen ist es, das Thema Geschlechtergerechtigkeit als Schlüssel für die Beseitigung von Gewalt gegen Frauen und Mädchen noch stärker zu setzen“.

Für eine Kontinuität in der Vorstandsarbeit stehen die langjährige Vorstandsfrau des LFSH Dagmar Greiß aus Bad Oldesloe sowie Stephanie Böttcher aus Bad Segeberg, die ebenfalls beide einstimmig in den neuen Vorstand gewählt wurden und über vielfältige Erfahrungen in der feministischen Frauenberatungsarbeit verfügen.

Mit der Mitgliederversammlung am 25.03.2019 endete eine Ära im Landesverband Frauenberatung Schleswig-Holstein e.V. Die Mitgründerin und Vorstandsfrau Ursula Schele übergab ihr Amt an ihre Nachfolgerin.

In der Verabschiedung bedankte Dagmar Greiß sich bei ihrer langjährigen Vorstandskollegin für ihren unermüdlichen Einsatz, ihre Kreativität und ihr politisches Geschick. Ursula Schele habe immer groß gedacht und viele Vorreiterinnen-Projekte angeschoben. Ohne sie hätte es keinen Bundesverband der Frauenberatungsstellen und Frauennotrufe (bff) gegeben. Er wurde in Kiel aus der Taufe gehoben. Für das mittlerweile bundesweit etablierte Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ haben Ursula Schele und ihre Kolleginnen in Kiel den Weg bereitet. Ebenso entstand das KIK- Netzwerk als Antwort auf die langjährigen Forderungen der Beraterinnerinnen nach mehr fachlichem Austausch und struktureller Zusammenarbeit im Bereich der häuslichen Gewalt.

Den Landesverband Frauenberatung Schleswig-Holstein e.V. hat Ursula Schele maßgeblich geprägt. 1998 hat sie zusammen mit anderen engagierten Frauen die Landesarbeitsgemeinschaft der Frauennotrufe und -beratungsstellen ins Leben gerufen, aus der zehn Jahr später der LFSH hervorging.

„Wir alle – der LFSH, die von Gewalt betroffenen Frauen und Kinder, das Land Schleswig-Holstein – verdanken Dir unendlich viel. Leider bekommen herausragende Frauen häufig nicht wie das männliche Gegenstück Anerkennung und Bewunderung, sondern diese Frauen ernten Kritik und sind Angriffen ausgesetzt. Dies musstest auch Du leider erfahren. Du hast trotzdem tapfer weitergemacht. Zum Glück hat sich dies verändert und Du bekommst endlich die Anerkennung und die Auszeichnungen die Du verdient hast.“ Mit diesen Worten überreichte Dagmar Greiß der Bundesverdienstkreuzträgerin einen weiteren Orden: Das handgemachte und zum ersten Mal verliehene goldene Frauenabzeichen am Bande.

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